A - Antibabypille

Die Antibabypille kam 1960 in den USA auf den Markt. Ein Jahr später war sie auch in Deutschland verfügbar, allerdings nur für verheiratete Frauen mit mehreren Kindern. Offiziell hieß es, die Pille würde Menstruationsbeschwerden entgegenwirken. Die Empfängnisverhütung tauchte nur als Nebenwirkung in der Packungsbeilage auf. Die Antibabypille wirkt mit künstlich hergestellten Geschlechtshormonen. Die Pillen, die mit Östrogen und Gestagen arbeiten, unterdrücken übergeordnete Steuerhormone. Das führt dazu, dass kein Eisprung mehr stattfindet. Zudem sorgt das Gestagen dafür, dass der Schleim am Muttermund für Spermien nicht mehr zu durchdringen ist. Ebenfalls baut sich die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr auf, so dass ein eventuell befruchtetes Ei sich nicht einnisten könnte. Die Pille wird auch heute noch gerne als Verhütungsmittel von Frauenärzten verschrieben. Sie ist einfach anzuwenden und sehr sicher. Allerdings wird die Kritik an der Pille immer lauter. Das Risiko einer Thrombose und eine veränderte Libido sind nur zwei Nebenwirkungen der Pille.

B - Basaltemperatur

Die Basaltemperatur bezeichnet die Körpertemperatur nach dem Aufwachen. Diese muss immer direkt nach dem Aufstehen und etwa zur gleichen Zeit gemessen werden. Das Messen der Temperatur in Zusammenhang mit der Untersuchung des Zervixschleims sind der Grundstein der symptothermalen Methode, eine natürliche und zuverlässige Verhütungsmethode. Während des Zyklus verändert sich deine Körpertemperatur. Anhand bestimmter Regeln kannst du den Zeitpunkt deines Eisprungs bestimmen. Viele Frauen nutzen diese Methode auch zum Planen einer Schwangerschaft. So können die besonders fruchtbaren Tage ermittelt werden.

C - Chlamydien

Die Chlamydien-Infektion gehört zu den am häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Anders als bei anderen STIs verläuft die Infektion häufig ohne Beschwerden, so dass sie oft erst spät festgestellt wird. Eine unbehandelte Chlamydien-Infektion kann zur Unfruchtbarkeit führen. Vor ungeschütztem Sexualkontakt sollte daher nicht nur ein HIV Test, sondern auch ein Test nach Chlamydien gemacht werden. Chlamydien können mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden. Die Krankheit wird in der britischen Comedyserie „Lovesick“ thematisiert, in der ein junger Mann seine Expartnerinnen über seine Chlamydien-Infektion in Kenntnis setzen muss.

D - Diaphragma

Das Diaphragma sollte in Kombination mit einem Spermizid verwendet werden. Die Zuverlässigkeit der Verhütungsmethode hängt von der Passgenauigkeit sowie der richtigen Anwendung ab. Das Diaphragma bestehend aus einer Latexmembran und einem flexiblen Drahtring muss über den Muttermund gesetzt werden, um das Eindringen von Spermien zu unterbinden. Der Pearl-Index variiert stark durch die Erfahrund der Anwenderin, liegt zwischen 1 und 20. Somit eignet sich diese Verhütungsmethode ausschließlich für Frauen, die ein besonders gutes Verhältnis zu ihrem Körper haben und Lust haben, sich ausführlich mit der Verhütungsmethode zu beschäftigen. Es empfiehlt sich, einige Trockenübungen zu machen, bevor man die Methode als Verhütungsmethode anwendet. Das Diaphragma kostet etwa 30 Euro, Spermizide etwa 10 Euro. Das Diaphragma sollte maximal 2 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden und muss nach dem Geschlechtsverkehr mindestens 6 bis 8 Stunden im Körper bleiben, um das Eindringen von Spermien zu unterbinden.

E - Eisprung

Beim Eisprung wird etwa um den 14. Zyklustag eine Eizelle aus dem Eierstock in den Eileiter gestoßen. Manche Frauen verspüren dann den sogenannten Mittelschmerz, ein ziehender einseitiger Schmerz, der durch den Eisprung ausgelöst wird. Eine Eizelle ist maximal 24 Stunden befruchtungsfähig. Allerdings können Spermien in der Scheide bis zu 5 Tage überlegen, so dass eine Befruchtung auch ohne Sex beim Eisprung erfolgen kann.

F - Femidom

Das Femidom wird auch Kondom für die Frau genannt. Es schützt nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Es hat den Vorteil, dass es latexfrei ist und eignet sich somit perfekt für Frauen mit Latexallergie. Das Femidom ist etwa 18 cm lang und aus einem sehr dünnen, aber reißvesten Kunststoff. Es wird ähnlich wie das Diaphragma um den Muttermund gelegt. Der äußere Rand wird außerhalb der Scheide um die großen Schamlippen platziert.

G - Gebärmutter

Die Gebärmutter hat in etwa die Größe einer Birne. Jeden Monat reift in einem der zwei Eierstöcke eine Eizelle heran und wandert über den Eileiter in die Gebärmutter. Dort nistet sich eine befruchtete Eizelle ein. Ist sie nicht befruchtet, so tritt die Menstruation ein.

H - HIV

HIV steht für Human Immodeficiency Virus und schädigt körpereigene Abwehrkräfte. Obwohl es mittlerweile Therapiemöglichkeiten gibt, gilt die Krankheit AIDS, die durch das HI Virus hervorgerrufen wird, immer noch als unheilbar. Nach einer HIV-Infektion treten in der Regel grippeartige Symptome auf. Danach bleibt die Infektion eine lange Zeit symptomlos. Aus diesem Grund sollten sich Paare durch Safer Sex vor dem HI Virus schützen. Für Menschen mit erhöhtem HIV Risiko übernehmen Krankenkassen mittlerweile das Medikament PrEP. Es richtet sich vorwiegend an homosexuelle Männer mit häufig wechselnden Sexualpartnern. Das Medikament kann vor einer Infektion mit HIV schützen.

I - In vitro Fertilisation

Der Begriff IVF steht für eine künstliche Befruchtung im Labor. Die Methode ermöglicht Paaren ihren Kinderwunsch zu erfüllen, wenn es über natürliche Wege nicht geklappt hat. Die IVF geht in der Regel mit einer Hormonbehandlung der Frau einher. Danach werden Eizellen aus dem Eierstock entfernt und im Labor mit den Samen des Mannes zusammengeführt. War die Befruchtung im Laborglas erfolgreich, so wenden ein bis drei Embryonen in die Gebärmutter der Frau eingeführt.

J - Jungfernhäutchen

Das Jungfernhäutchen (Hymen) ist ein dehnbares Häutchen an der Scheidenöffnung. Anders als viele glauben, verschwindet das Häutchen nicht beim ersten Sexualverkehr. Es verschließt die Vagina auch nicht, sondern umrandet sie nur. Schließlich muss insbesondere das Menstruationsblut, aber auch der Zervixschleim abfließen können. Das Jungfernhäutchen sieht bei allen Frauen unterschiedlich aus. Es ist dehnbar und muss beim ersten Sexualverkehr nicht reißen. Ist die Frau beim ersten Sexualverkehr angespannt und aufgrund der Aufregung nicht erregt genug, so kann das Jungfernhäutchen etwas einreißen, was zu einer Blutung und Schmerzen führen kann.

K - Klitoris

Die Klitoris ist das Lustzentrum der Frau. Neben dem sichtbaren Teil am Scheideneingang gehen die Nerven des sogranannten Klitoris-Urethra-Vagina-Komplex bis in die Scheide und Oberschenkel hinein. Laut Umfragen benötigen etwa 30% der Frauen eine Stimulation der Klitoris, um einen Orgasmus zu erreichen.

L - Lusttropfen

Der Lusttropfen ist ein klares Sekret der Cowper-Drüsen, welches bei Erregung vor dem Samenerguss aus dem Penis austreten kann. Der Lusttropfen kann Spermien enthalten, aber auch sexuell übertragbare Infektionen können über den Lusttropfen in die Scheide gelangen. Um eine Schwangerschaft und / oder Infektion zu vermeiden, sollte beim Sex ein Kondom verwendet werden.

M - Menstruationstasse

Die Menstruationstasse ist eine Alternative zu Tampons und Co. Sie besteht aus medizinischem Silikon und kann über viele Jahre verwendet werden. Im Gegensatz zu anderen Hygieneprodukten kann die Menstruationstasse bis zu 12 Stunden getragen werden. Sie bietet somit einen sicheren Schutz und gibt dir die Freiheit, die du verdienst.

N - Natürliche Familienplanung

Die Natürliche Familienplanung (NFP) kann zur gezielten Schwangerschaftsplanung, aber auch zur Vermeidung einer Schwangerschaft eingesetzt werden. Bei der Methode setzt sich die Frau mit den Signalen ihres Körpers auseinander, um den Moment des Eisprungs zu erkennen. So kann eine Schwangerschaft vermieden oder eben gezielt ausgelöst werden. Die Methode wird auch symptothermale Methode genannt, da hier der Zervixschleim („sympto“) und die Temperatur („thermal“) ausgewertet werden.

O - Orgasmus

Unter Orgasmus versteht man den Höhepunkt beim Sex. Bei Männern zeigt sich dieser in der Regel über einen Samenerguss, bei Frauen durch das Zusammenziehen der Scheidenmuskulatur. Das Lustempfinden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Übung und Offenheit sind essentiell, um die Lust beim Sex zu steigern.

P - Pearl-Index

Der Pearl-Index ist nach dem amerikanischen Wissenschaftler Raymond Pearl benannt. Er bestimmt die Sicherheit von Verhütungsmitteln: umso kleiner der Pearl-Index, desto sicherer die Verhütungsmethode. Der Pearl Index sagt aus, wie viele von 100 Frauen trotz des Verhütungsmittels innerhalb eines Jahres ungewollt schwanger wurden. Eine besonders sichere Methode ist die Pille mit einem Pearl-Index von 0,1 – 0,9. Allerdings nimmt der Pearl-Index nur Bezug auf richtig angewandte Verhütungsmethoden. Anwendungsfehler sind also von der Berechnung ausgenommen. Dabei gibt es Methoden, bei denen gerade die Anwendung kompliziert ist. Beispielsweise hat die symptothermale Methode einen sehr guten Pearl-Index von 0,4 – 1,8. Berechnet man jedoch die Anwendungsfehler mit ein, so steigt der Pearl-Index auf 4 – 7.  Das zeigt, wie wichtig eine gute Schulung für hormonfreie Methoden ist.

Q - Queer

Queer ist ein Überbegriff für Personen, die sich nicht als heterosexuell bezeichnen. Es wird „kwier“ ausgesprochen. Das englische Wort bedeutet übersetzt „seltsam“ oder „komisch“. Während es anfangs als Schimpfwort benutzt wurde, so hat es die LGBT Bewegung absichtlich genutzt und somit positiv besetzt. Es bedeutet, dass man nicht der heterosexuellen Geschlechternorm entspricht.

R - Regelschmerzen

Regelschmerzen sind stechende Schmerzen im Unterleib und Rücken. Ebenfalls können Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen auftreten. Viele Frauen berichten, dass die Nutzung einer Menstruationstasse ihre Regelschmerzen reduziert hätten. Eine Wärmflasche oder auch mal ein Gläschen Schnaps können ebenfalls Linderung bringen.

S - Sexismus

Unter Sexismus versteht man auf das Geschlecht bezogene Diskriminierung. Es geht dabei um Stereotype (=ein KFZ-Mechaniker ist ein Mann) oder um Verhaltensweisen, die Männer oder Frauen ungleich erscheinen lassen. Sexismus betrifft nicht nur Frauen und Männer, sondern auch queere Menschen.

T - Tampon

Tampons sind die beliebtesten Hygieneartikel für die Periode. Der Wattebausch saugt das Blut auf und ermöglicht dir auch während der Periode schwimmen zu gehen. Du solltest beim Kauf darauf achten, dass es sich um Bio-Tampons handelt. Somit gehst du sicher, dass sich keine Chemikalien oder Bleichmittel in den Tampons befinden.

U - Uterus

Uterus ist ein anderes Wort für Gebärmutter. Dort nistet sich die befruchtete Eizelle ein und entwickelt sich zum Baby. Der Uterus hat die Größe einer Birne.

V - Verhütung

Unter Verhütung versteht man unterschiedliche Maßnahmen zur Vermeidung einer Schwangerschaft. Es gibt hormonelle Methoden, wie die Pille oder nicht-hormonelle Methoden, wie die Kupfer-Spirale oder die symptothermale Methode. Neben der Empfängnisverhütung sollte ebenfalls darauf geachtet werden, sich auf sexuell übertragbare Krankheiten testen zu lassen (Chlamydien, HIV, …) oder eine zusätzliche Barrieremethode (Kondom, Femidom) zu nutzen.

W - Wechseljahre

Die Wechseljahre (Menopause) tritt zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr ein. Die Eisprünge treten mit größeren Abständen auf und stellen sich schließlich ein. Die Wechseljahre werden häufig von Beschwerden wie Hitzewellen begleitet.

X - X-Chromosom

Eine Frau verfügt über zwei X-Chromosomen. Ein Mann hat ein Y-Chromosom und ein X-Chromosom. Die Anzahl der X-Chromosomen bestimmt somit, ob ein Baby männlich oder weiblich wird.