Periodendings - Warum die Menstruation eigentlich so ein Tabuthema ist
Erdbeerwoche, Tante Rosa oder gar die rote Armee – es gibt zahlreiche Umschreibungen für die Periode. Doch warum ist es eigentlich so ein Tabuthema, über dieses Periodendings zu sprechen? Beim Einkaufen verstecken wir die Tamponpackung zwischen Salatkopf und Kartoffeln, in der Schule tauschen junge Mädchen Tampons als wäre es Kokain – hinter vorgehaltener Hand und im Flüsterton. Dabei benötigt unsere Gesellschaft dringend eine Umdenken in Sachen Menstruation. Es fängt damit an, das Ding beim Namen zu nennen: Menstruation oder Periode. Die Umschreibungen führen oftmals dazu, dass die weibliche Menstruation als eine Art Krankheit oder Leiden betrachtet wird. „Hast du wieder deine Tage!?“, bekommen wir an den Kopf geworfen, wenn wir unseren männlichen Kollegen mal etwas ruppig begegnen. Wir Frauen versuchen zu verstecken, dass wir unsere Periode haben. Dabei sollte uns dabei nichts peinlich sein. Das eigentlich Peinliche daran ist unser fehlendes Wissen zum Thema weibliche Menstruation. Dabei ist der weibliche Zyklus ein wahres Wunderwerk der Natur. Periodendings klärt auf und gibt dir hilfreiche Tipps rund um die Periode!
Nachhaltige Hygieneprodukte - ohne Chemikalien und Plastik
Die meisten Hygieneprodukte für Frauen bestehen aus Plastik. Angefangen von den Verpackungen bis hin zu den Flügeln einer Binde. Am Ende der Periode ist die Mülltonne voll mit Hygieneartikeln, die zudem noch unangenehm riechen. Im Laufe des Lebens verwendet eine Frau rund 17.000 Tampons und Binden. Das Ausmaß der Umweltbelastung wird einem erst dann bewusst, wenn man sich die Zahlen vor Augen führt. Dabei gibt es längst nachhaltige plastikfreie Alternativen. Die Menstruationstasse wurde bereits 1937 erfunden und patentiert, wobei die Daintette, eine Tasse der Dainty Maid Inc. vermutlich schon vorher vertrieben wurde. Leider ist das Produkt in Vergessenheit geraten, sicherlich auch, weil es für Händler lukrativer war, Wegwerfprodukte zu verkaufen. Heute findet die Menstruationstasse großen Erfolg in Entwicklungsländern, in denen sich Frauen keine Binden und Tampons leisten können. NGOs verteilen Menstruationstassen in Schulen, um zu gewährleisten, dass Mädchen trotz ihrer Periode zum Unterricht kommen können. Doch auch in den westlichen Ländern findet gerade ein Umdenken statt. Die Menstruationstasse überzeugt als Zero-Waste Hygieneprodukt sowie durch die lange Tragedauer von bis zu 12 Stunden. Neben der Menstruationstasse gibt es ebenfalls Naturschwämme oder Periodenunterwäsche, die eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Hygieneprodukten darstellen.
Ökotest hat gängige Hygieneprodukte für Frauen untersucht und konnte in 11 von 17 Produkten Rückstände von Chemikalien finden. Es handelt sich dabei um Bleichmittel, wie Dioxin oder auch Rückstände von Plastik, wie Formaldehyd. Auch werden viele Tampons und Binden aus industriell hergestellter Viskosewatte oder mit Pestiziden versetzter Baumwolle hergestellt. Wer Binden und Tampons verwendet, sollte daher unbedingt auf Produkte zurückgreifen, die aus ökologischem Anbau stammen und mit Sauerstoff gebleicht werden.
17.000
Binden oder Tampons
aus Plastik
17.000
Binden oder Tampons
aus Plastik
Sexualität & Verhütung - Den weiblichen Zyklus verstehen
Der weibliche Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Periode. Jeden Zyklus reift aufs Neue in einem der beiden Eierstöcke eine Eizelle heran. Sie wandert ab dem Moment des Eisprungs vom Eierstock über den Eileiter in die Gebärmutter. Wird die Eizelle nicht befruchtet, so ensteht eine Blutung – die Menstruation.
Der weibliche Zyklus lässt sich in zwei Phasen unterteilen: in die Phase vor und in die Phase nach dem Eisprung. In der ersten Phase reifen unter dem Steuerhormon FSH mehrere Eiblästchen mit den darin liegenden Eizellen heran. Nur eins der Eibläschen platzt und gibt seine Eizelle frei. In dieser Phase produziert dein Körper das Hormon Östrogen. Umso näher du am Punkt des Eisprungs bist, desto höher auch dein Östrogenspiegel. Dieser führt schließlich zur Ausschüttung des Hormons LH, was wiederum zum Eisprung führt.
In der Phase nach dem Eisprung fällt das Eibläschen zusammen. Wegen der entstandenen Farbe dieser Drüse nennt man es auch Gelbkörper. Dieser Gelbkörper bildet nun zusätzlich zum Östrogen auch das Hormon Progesteron. Das Progesteron soll die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereiten. Ist jedoch keine Befruchtung erfolgt, so geht der Gelbkörper nach 12 bis 16 Tagen zugrunde. Und der Vorgang beginnt von vorn.
Wer seinen Zyklus gut kennt und die Vorgänge in seinem Körper versteht, der kann dies auch für eine natürliche Verhütung anhand der symptothermalen Methode nutzen. Die sympthothermale Methode hat einen Pearl Index von 0,4 – 1,8 und ist somit fast so sicher wie die Pille mit einem Pearl Index von 0,1 bis 0,9. Sie eignet sich am besten für feste Partnerschaften ohne akuten Kinderwunsch. Für junge Frauen, die ihren Körper gerade erst kennen lernen, gibt es viele Alternativen – von der Pille bis hin zur Kupferspirale. Verhütung sollte übrigens nicht Frauensache sein. Besprich mit deinem Partner die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Methoden. Es muss nicht immer die Pille sein.