Kaum etwas ist so umstritten wie das Gendersternchen. Doch liebe Leser*innen, brauchen wir denn wirklich ein Gendersternchen? periodendings erklärt dir, was dahinter steckt! Im Deutschen benutzen wir das sogenannte generische Maskulinum. Dies betrifft insbesondere Personen- oder Berufsbezeichnungen. Wir haben zwar sowohl eine männliche als auch eine weibliche Form dieser Nomen, wenden aber nur die männliche Form an, außer wir richten uns explizit an eine bestimmte Person eines bestimmten Geschlechts.
Beispiele:
- der Arzt – die Ärztin
- der Handwerker – die Handwerkerin
- der KFZ-Mechaniker – die KFZ-Mechanikerin
Die Tatsache, dass wir ausschließlich die männliche Form benutzen (obwohl damit natürlich beide Geschlechter angesprochen werden sollen), führt dazu, dass sich nicht jeder gleichberechtigt angesprochen fühlt. Eine Studie unter Kindern hat zudem gezeigt, dass die Verwendung des generischen Maskulinums zur Folge hätte, dass bestimmte Berufe mit einem bestimmten Geschlecht verknüpft werden. Die Nutzung des Gendersternchens könnte daher für mehr Gleichberechtigung führen.
Das Gendersternchen ist kompliziert!
Das häufigste Argument gegen das Gendersternchen ist, dass es uns das Leben unnötig kompliziert macht. Man müsste unzählige Formulare in Behörden und Unternehmen anpassen und wie überhaupt spricht man das Gendersternchen eigentlich aus? Dass es auch gesprochen funktioniert, zeigt Fritz Radio. Als erster Radiosender führt Fritz nun auch das gesprochene Gendersternchen ein. Aus Überzeugung – für mehr Gleichberechtigung. Auch im Netz und bei Behörden sieht man immer häufiger das Gendersternchen. Es geht also und was spricht eigentlich gegen eine schrittweise Anpassung?
Das Gendersternchen für mehr Gleichberechtigung?
Ob das Gendersternchen das ultimative Mittel für Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist, bleibt fraglich. Der bereinigte Gender-Pay-Gap liegt immerhin noch bei 6%. Damit Mann und Frau wirklich gleichberechtigt leben, muss sich noch einiges tun. Das betrifft Kindererziehung, Job, Politik. In den DAX Unternehmen liegt die Frauenquote in der Vorstandsebene noch unter 30%. Der Frauenanteil in der CDU liegt aktuell noch bei 27%. Und Kindererziehung ist meist noch Frauensache. Wir müssen unseren Kindern vorleben, was Gleichberechtigung bedeutet, damit sie es in die nächste Generation tragen. Auf dass in Zukunft die Politik, die unsere Gesellschaft vertritt, auch unsere Gesellschaft als solche repräsentiert.