Laut Angaben von UNICEF sind weltweit rund 125 Millionen Frauen und Mädchen von Genitalverstümmelung betroffen. Die Praktik wird vor allem in Nordafrika, aber auch in südostasiatischen Ländern durchgeführt. Auch in Deutschland sind Frauen diesem Risiko ausgesetzt, es betrifft vor allem Haushalte mit Migrationshintergrund. Die weibliche Gentialverstümmelung ist seit 2013 verboten und wird gemäß § 226 a Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis fünf Jahren bestraft. Begründet wird dies durch die Verletzung des Menschenrechts auf körperliche Unversehrtheit. Betroffene Frauen leiden nicht nur körperlich, sondern auch seelisch ihr Leben lang.

Genitalverstümmelung erfolgt meistens im Verborgenen

Da Genitalverstümmelung in den meisten Ländern strafrechtlich verboten ist, erfolgt die Praktik meist im Verborgenen. Das führt jedoch leider oft dazu, dass die Beschneidung ohne Betäubung und ohne Hygienevorrichtungen durchgeführt wird. Dies kann zu Infektionen und im schlimmsten Fall auch zum Tod führen. Es gibt verschiedene Formen der Genitalverstümmelung – von der ausschließlichen Entfernung der Klitoris bis hin zur kompletten Entfernung der Schamlippen und dem anschließenden Zusammennähen der äußeren Schamlippen. Oftmals wird nur ein kleines Loch für Urin und das Abfließen des Menstruationsblutes gelassen.

Wüstenblume - von Waris Dirie

In ihrem Buch „Wüstenblume“ beschreibt Waris Dirie ihre Genitalverstümmelung und ihre Flucht aus Somalia, nachdem sie mit einem viel älteren Mann verheiratet werden soll. Sie arbeitet als Dienstmädchen in London, als sie von einem Modelfotographen entdeckt wird. Waris Dirie wurde von Kofi Annan zur UN Sonderbotschafterin gegen weibliche Genitalverstümmelung ernannt. Sie hat eine Organisation gegründet, um sich für Aufklärung im Kampf gegen Genitalverstümmelung einzusetzen.